Samstag, 6. November 2021

Dein Hass ist die schönste meiner Plagen. Was manchen Schmerz und Leid bedeutet ja, ich werd es offen sagen. denn nicht jede Liebe ist käuflich. Stürm ungezier als Ungetier an mir vorbei, an mir vorüber! Deine schwarze Galle spuckst du dennoch aus dir, aus irgend einem Loch. Und über mich hinüber. Deinen Hunger und den Hass kann ich nicht stillen. wie in nem Kriesengebiet. Dein Hass erwärmt so viele Stellen, warum teilst du ihn so selten mit? Es wird bei mir noch nicht mal finster in der Nacht Manchmal sitzt du ziemlich still da. Und siehst in die Ferne nur. Derweil werd ich bespuckt und verhöhnt Du siehst aus gutem Grunde zu, denn dich juckts nicht, gönnst dir nur lieber mal die Aussicht und auch du hast mal gestöhnt. In meinem Traum seh ich dich lachen doch dein Lachen wird zum Krater, der uns beide wiederum vereint. und wir werden intimer und privater. Ich träume tausend wirre Sachen doch am Ende bist eben du, mein Schatz, ein Teil von dir und mit dir allein. Ich liebs, wenn du mich hasst und mich besiegst. Wieviel Züge gibt es noch im Schach in deinem Kopf in der der weiße Turm die schwarze Dame kriegt? Wogegen du kämpfst kann ich nur ahnen. Doch tu es lieber gegen mich, als anderen zu schaden. Ich kann noch bluten, hängst du erst am Strick, kannst du keinen mehr warnen, und schon gar nicht mehr mich. Und auch wenn mein Wille bricht, nichts ist schöner, als dein Hass. An meiner Stelle kannst du nicht sein und ich nicht an deiner - selbst wir zwei im Angesicht - leider. Dann gutes Leben und viel Spaß. Guten Miene zum bösen Spiel, oder andersrum, wie wars? Nichts war schöner, als dein Hass.

... eher so Benn-Style. 22.07.2021

Wie wuselnde Käferlarven auf Leichen so kribbelt es in meiner Brust Dass Liebe so struntzdumm und blind machen kann hab ich selber noch gar nicht gewusst. Erkenne ich sie schon von Ferne bemerke ich erst den Geruch, der aus meinen Socken und Achseln hervorquillt und riecht, wie ein Toter es tut. Da drückt's mir auf einmal den Driss aus den Drüsen, da fehlt mir doch glatt mein Gebiss. Da geht mir die Pumpe, da pfeift mir die Flöte, da is' mir doch alles geschiss. Ich frag ich erst gar nicht, ob sie mich wohl wahrnimmt. Ich koch, wie ein Hummer im Sud. Bin rot und ich zittre, wie Muhammed Ali, denn mir fehlt ganz sicher der Mut. Geht sie an mir vorbei? Hat das Leiden ein Ende? Nein sie dreht sich, kann mich keiner warn'n? Hebt ihr Kleid sie behände, sie lächelt mich an und lässt heimlich dann auch einen fahr'n.

"Hunger - 22.07.2021

Du sitzt und brodelst innerlich und in dir kocht es leise. Die Mimik zeugt der Seele nicht, du findest alles scheiße. Das dunkle Haar verdeckt den Blick, der nie verrät, was in dir tickt. Gelankweilt sagst den Namen du, dann fällt der Vorhang wieder. Ich merk ihn mir, ich hör dir zu und setz mich zu dir nieder. Schaust in die Ferne fort und träumst Gedanken unbemessen. Wie könnt ich deinen Anmut dabei je wieder vergessen.

24.07.2021 Maß/ss(e(n)).

Wie eine junge, kleine Pflaume hart und voller süßem Fleisch die Hand hält kurz über dem Saume, so schön und frech zugleich. Ein Blütenmeer in ihren Augen, obgleich doch schwarz und feucht. Heut Abend wird sie Liebe brauchen. Für mich ist das nicht leicht. Sie blickt zu mir, der Blck ist leer, ich will mich an ihr laben. Sie hat doch alles und noch mehr, Warum will sie mich haben? Will sie mich wie ein Hurrikan in Unbedacht zerfleischen? Ein Festakt ohne Wiederseh'n, das wird ihr wohl nicht reichen. Und steh ich pyramidengleich ganz unten im Trophäenschrank in letzter Reihe, federgleich. "Mit schönen Grüßen, vielen Danke!" Der Wind zerzaust die Strähne ihr, entblößt so kurz, verschmitzt, ein warmes Lächeln, wie ein Tier, und dennoch scharf und spitz. Komm verletz mich, schönstes Gift! Des Satans saftig Frucht. Ich muss dich kosten, Schlangengift! Hab dich so lang gesucht. So kalt, wie frisch gefall'ner Schnee und gleichsam unberührt. So heiß, wie Feuer, Flammensee. Sie hat mich schon verführt. Lass meine Qual nicht deine sein, mit dieser Liebe Kraft! Du bist auch mit mir noch allein und ich bin leer und schwach. Zerstöre ich die Zweisamkeit alleine durch mein Denken? Schenk mir den reinen Wein des Leids ein! Lass mich von dir lenken.

Sonntag, 31. Oktober 2021

Das muss ich vor 2006 geschrieben haben...

Ich gehe sterben am Waldesrand sagte sie als sie sich auf den Weg machte. Ich gehe sterben in einer Senke der Wiese im Tau der Morgengräser in der Kühle der Erde Sie geht sterben am Waldesrand sangen die Vögel der Nacht Wir werden sie auf die Klänge der Dunkelheit betten Sie geht sterben am Waldesrand flüsterten die Spinnen Wir werden ihr ein seidenes Kleid weben Sie geht sterben am Waldesrand wisperten die Würmer Wir werden ihr ein weiches Lager bereiten Sie geht sterben am Waldesrand raunten die Blätter Wir werden ihr eine wärmende Decke sein Sie geht sterben am Waldesrand summten die Lüfte Wir werden sie in die Leichtigkeit tragen Ich gehe sterben am Waldesrand sagte sie, als sie sich auf den Weg machte